An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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„From Humanistic to Mechanistic Economics – and Back?“

Der ehemalige Institutsdirektor Prof. Dr. Claus Dierksmeier veröffentlicht einen Aufsatz zum fundamentalen Zusammenhang von Ethik und Ökonomie.

Das Ökonomieverständnis von Aristoteles, Thomas von Aquin und Adam Smith vergleichend stellt Prof. Dr. Claus Dierksmeier fest, dass über Jahrhunderte und unterschiedliche Gesellschaftsmodelle hinweg ein substanzieller Zusammenhang zwischen Moral bzw. Gemeinwohlorientierung und Ökonomie bestand. Dieses humanistische Ökonomieverständnis wurde durch die vorherrschende neoklassische eher mechanistische Fokussierung auf Profitmaximierung verdrängt, so Dierksmeier. Moralisches Denken spiele sowohl in der Ökonomik heutzutage kaum noch eine Rolle und sei dabei auf den Versuch geschrumpft, besonders schädliche Formen des Wirtschaftens einzudämmen. Kein Wunder sei also, dass viele StudentInnen der Wirtschaftswissenschaften Ethik entweder als irrelevant – oder sogar als geradezu konträr zur Schaffung von Wohlstand betrachten, so der Wirtschafts- und Globalisierungsethiker. „Je mehr empirische Belege wir dafür erhalten, dass der reale Homo sapiens dem moralisch eingebundenen zoon politikon (politisches Tier) vergangener philosophischer Traditionen weitaus näher steht als dem fiktiven Wesen namens Homo oeconomicus, desto mehr Grund haben wir, auch in der Wirtschaftswissenschaft von einem mechanistischen zu einem humanistischen Ansatz zurückzukehren.“


Claus Dierksmeier forscht und publiziert zur Idee der Freiheit, zur politischen und ökonomischen Philosophie, zur Wirtschaftsethik, zur Corporate Social Responsibility und zur Globalisierungsethik. Von 2012 bis 2018 war er Direktor des Weltethos-Instituts. Seit Sommer 2018 wirkt er am Institut für Politikwissenschaft der Universität Tübingen als Professour für „Globalisierungsethik unter besonderer Berücksichtigung der Weltethos Idee“.