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Kongress "Arbeiten in der digitalen Welt"

Staatssekretärin Zypries: Chancen der Digitalisierung für die Arbeitswelt von morgen ergreifen

Brigitte Zypries - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur ZukunftDie parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie (BMWi), Brigitte Zypries, hat am 28.01.2016 den gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) veranstalteten Kongress „Arbeiten in der digitalen Welt“ eröffnet. Rund 300 Teilnehmer beschäftigten sich mit der Frage, wie die Digitalisierung die Arbeitswelt künftig verändern wird und welche Aufgaben sich Politik, Wirtschaft und Sozialpartnern dabei stellen.

Staatssekretärin Zypries: „Die Digitalisierung bietet enorme Chancen für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Gerade Industrie 4.0 ermöglicht viele neue Wege der Wertschöpfung. Doch nicht nur technische Prozessabläufe verändern sich im Zuge der Digitalisierung. Deshalb stehen heute die Auswirkungen auf die Arbeitswelt im Vordergrund, also Fragen der Arbeitsorganisation, des Arbeitsschutzes und der beruflichen Aus- und Fortbildung in der Fabrik der Zukunft. Denn klar ist: die Digitalisierung lässt sich nicht aufhalten. Die deutsche Wirtschaft muss daher die Möglichkeiten, die sich ihr durch die fortschreitende Digitalisierung bieten, ergreifen und den technologischen Wandel aktiv mitgestalten. Zugleich müssen Unternehmen und Politik darauf achten, dass die Arbeitsbedingungen auch in der digitalen Produktionswelt angemessen geregelt werden.“

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt von morgen wurden mit anwendungsnahen Fallbeispielen des Technologieprogramms „Autonomik für Industrie 4.0“ des BMWi und der Plattform Industrie 4.0 veranschaulicht. Diskutiert wurden insbesondere die Auswirkungen auf das Management und die Arbeitsorganisation in Unternehmen, neue Arbeitsplatzmodelle, wie die Zusammenarbeit von Menschen mit intelligenten Robotern zusammen mit neuen Konzepten des Arbeitsschutzes oder der Einsatz lernförderlicher Assistenzsysteme in der Montage mit neuen Möglichkeiten zur Integration Geringqualifizierter in Arbeitsprozesse.

Erste Ergebnisse der arbeitswissenschaftlichen Begleitung zum Autonomik-Technologieporgramm in der Buchveröffentlichung „Zukunft der Arbeit in Industrie 4.0“. Auch die Zwischenergebnisse der vom BMWi veranlassten Studie „Social Manufacturing and Logistics – Arbeit in der digitalisierten Produktion“ der TU Dortmund werden präsentiert. Die Studie untersucht die technologischen, organisatorischen und sozialen Herausforderungen der Industrie 4.0.

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) veröffentlicht im Rahmen des Kongresses zudem das Gutachten „Fachkräftesicherung im Zeichen der Digitalisierung“. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage unter den rund 1.400 Personalleitern und Geschäftsführern der deutschen Wirtschaft zeigen, dass Mitarbeiter mit IT-Wissen zukünftig verstärkt auch außerhalb der unternehmensinternen IT-Fachabteilungen gefragt sind. Zwei Drittel der stark digitalisierten Unternehmen in Deutschland erwarten in den nächsten fünf bis zehn Jahren von einem Großteil ihrer Belegschaft IT-Fachwissen. Das alleine reicht ihnen aber nicht: Für rund acht von zehn dieser Unternehmen werden auch die sozialen Kompetenzen immer wichtiger.

Der Kongress ist ein Teil des Dialogprozesses „Arbeiten 4.0.„, den das BMAS initiiert hat.

->Quellen und mehr:

Über den Autor:

Gerhard Hofmann

Gerhard Hofmann

Dr. Hofmann war bis 2008 TV-Redakteur, u.a. ARD-Korrespondent Südamerika und Chefreporter SWF, Chefkorrespondent n-tv und RTL. Als Chef der Agentur Zukunft, berät im Bereich der erneuerbaren Energien und Nachhaltigen Entwicklung, u.a. die Desertec Initiative Dii, das IASS Potsdam, acatech und die ...