An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Der Geist aus der Maschine

Tübingen stellt man sich nicht gerade als das Zentrum technologischer Neuerungen und weltverändernder Innovationen vor. Aber der Schein trügt! Nicht nur geht die Region mit der Initiative „Cyber Valley“ einen großen Schritt nach vorne und etabliert Forschungszentren, Promotionsprojekte, Firmen und Einrichtungen im Umfeld „Digitalisierung“, sondern im Weltethos-Institut wird schon seit längerem intensiv über die Auswirkungen technologischer Schübe nachgedacht und diskutiert. Wir sind Gastgeber der Cyberparties, haben mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut John Gerosa zu Gast gehabt, den europäischen Vertriebsschef von Google, und vor kurzem war das Institut sogar Schauplatz einer großen Tagung zum Thema „Ethik und KI“. Die Entwicklung künstlicher Intelligenz ist nämlich rasant und brisant zugleich: Algorithmen, die für uns entscheiden, und die Fähigkeiten von Maschinen, die uns Menschen in Teilbereichen bereits heute übertreffen, werfen viele ethische Fragen auf: Wie sollte sich ein autonomes Auto im Alltag verhalten? Welche Regeln gelten zukünftig für Roboter? Wie gefährlich ist die Entwicklung einer Superintelligenz? Welche Expertensysteme werden uns in der Medizin, Rechtsprechung oder bei militärischen Auseinandersetzungen unterstützen bzw. ersetzen?
Über solche Kernfragen der Digitalisierung diskutierten führende Köpfe aus Wissenschaft und Praxis auf dem diesjährigen HumanIThesia-Kongress am 28. Oktober, mit Vertretern von Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Die Tagung wurde gemeinsam von der Integrata-Stiftung, der Giordano-Bruno-Stiftung und dem Weltethos-Institut veranstaltet.
In einführenden Vorträgen am Vormittag beleuchteten Experten den aktuellen Stand der Entwicklung und erklärten, warum ein breiter ethischer Diskurs dringend notwendig ist. In darauffolgenden Workshops werden verschiedene Themenfelder gemeinsam ethisch beleuchtet. In der abschließenden Podiumsdiskussion am Nachmittag stand die Frage im Mittelpunkt, wie das Thema in die Zivilgesellschaft getragen werden kann. Begleitend dazu waren in einer Ausstellung Firmen und Institutionen aus der Region eingeladen, ihre Projekte und Einstellung dazu vorzustellen.
Im Jahr 2018 wird ein weiterer Kongress das Thema erneut behandeln. Aufgrund der sehr guten Resonanz werden diesmal größere Räumlichkeiten genutzt – das WEIT wird aber wiederum als Ideengeber und Mitveranstalter an Bord sein.