An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Der Halal-Markt in Frankreich und Deutschland

Halal-Produkte finden in Frankreich, Deutschland und Europa immer mehr Abnehmer und das Angebot vergrößert sich stetig: Nahrungsmittel, Mode, Medikamente, selbst Tourismus, alles halal. Der Halal-Markt, eine Innovation der jüngeren Geschichte, wächst also auch hierzulande und damit das Bewusstsein für halalen Konsum. Dies führt aber auch zu neuen Kontroversen innerhalb der europäischen Gesellschaften: Fragen um das Tierwohl bei der rituellen Schlachtung, den Verzehr von halalen Mahlzeiten in öffentlichen Einrichtungen und das Tragen des Schleiers oder Burkinis erhitzen die Gemüter. Wie lässt sich die Ausweitung des Halal-Marktes in Frankreich und in Deutschland erklären?

Von April bis Juli wird in Tübingen eine Reihe von 8 Veranstaltungen unter dem Titel "Ziemlich beste Fremde” Muslimisches Leben in Frankreich und Deutschland“ stattfinden. Die Veranstaltungsreihe wird vom Deutsch-Französischen Kulturinstitut Tübingen in Kooperation mit dem ZITh, dem IfP, dem WEIT und der Stiftung Weltethos sowie dem d.a.i. organisiert.

In diesem Rahmen lud das WEIT am 17. Mai ins Institut francais Tübingen zum Vortrag von Dr. Florence Bergeaud-Blackler zum Thema "Halal-Ökonomie in Frankreich und Deutschland“ ein.‘:

Um den noch ziemlich unbekannten Begriff des „Halal-Marktes“ zu erklären, konnte Bergeaud-Blackler als führende Expertin nach Tübingen geholt werden. Sie schilderte, wie sich in den letzten Jahren eine Parallel-Ökonomie entwickelt, die in vielem Ähnlichkeit mit der Bio-Bewegung hat. Allerdings, und das führte Frau Bergeaud-Blackler im Gespräch mit Bernd Villhauer kritisch aus, agiert die Halal-Ökonomie exklusiver und sieht sich als „moralische Alternative“.

Auch für Dr. Mathieu Osmont, Direktor des Institut Culturel, wirft das Fragen auf, nicht nur wegen der oft diskutierten Frage der rituellen Schlachtung, sondern wegen des grundsätzlichen Zusammenhalts einer offenen Gesellschaft.

Es moderierte Dr. Bernd Villhauer.

Text: Bernd Villhauer / WEIT