An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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„Ethical Reporting“

Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel

Auf Unternehmen kommt eine neue Anforderung zu: Ethische Unternehmenskommunikation. Denn ethische Fragen stellen sich immer wieder neu, ob es um die Vernichtung von Retouren bei Versandhändlern oder um die Grenzen der Gentechnik geht. Auch im Betriebsalltag spielen ethische Konflikte eine Rolle. Solche ethischen Konflikte lassen unterschiedliche Werte und Prinzipien, Nutzen- und Risikoeinschätzungen, aber auch Folgenabwägungen aufeinander treffen.

Obwohl Compliance und CSR in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben, steckt die praktische Umsetzung ethischer Konfliktlösungsverfahren in Unternehmen noch in den Kinderschuhen. Manche Konflikte sind regelbasiert gut zu lösen, andere haben eher Züge von Dilemmata. Welches Verhalten ist dann ethisch geboten und in der Praxis sinnvoll und durchführbar?

Aufgrund der Inspiration durch die Weltethos-Idee ist hier der Gedanke einer ethischen Toolbox entstanden, die philosophische Theorien in der Praxis handhabbar machen kann. Im Seminar „Weltethos und ethische Konflikte in Unternehmen“ hat Prof. Dr. Ulrich Hemel nun gemeinsam mit den Studierenden ein auf Wahrnehmungen beruhendes ethisches Rating entwickelt. Es umfasst 10 Kriterien (u.a. „Ethische Sensibilität des Managements“ und „Wahrgenommene Fairness des Verhaltens“). Das Rating ist einfach anwendbar und ist Teil eines „Ethischen Reportings“ für Unternehmen. Näheres erfahren Sie beim Weltethos-Institut.

Das Seminar ist das erste, das Hemel in seiner Funktion als Diektor am Weltethos-Institut gehalten hat. Mit etwa 20 Studierenden war es gut besucht. Es soll die ethische Sprach- und Handlungsfähigkeit der Teilnehmenden stärken und sie ermutigen, verantwortliche eigene Wege bei der Lösung von ethischen Konflikten zu beschreiten.


Text: WEIT
Fotos: Nurzat Sultanalieva, Felix Müller