An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Fussball und Weltethos

"Die Weltmeisterschaft ist eine Übung in Weltbürgerschaft. Über alle nationalen und kulturellen Unterschiede hinweg finden sich gemeinsame ethische Standards, die für alle gelten"  – so argumentieren Dr. Stephan Schlensog, Generalsekretär der Weltethos-Stiftung und Mitglied der Kommission Gesellschaftliche Verantwortung des DFB und Prof. Ted Roosevelt Malloch, Visiting Scholar am Weltethos-Institut, in einem Beitrag für die Welt – http://www.welt.de/debatte/kommentare/article130083179/Fussball-ist-der-groesste-Volkserzieher.html

Sie schreiben weiter: "Vielfalt ist gut für die Team-Leistung – wenn die Mannschaft tatsächlich ein Team wird, nicht nur eine Ansammlung von Egoisten. Gute Teams kombinieren Kooperation und Wettbewerb. (…) Das ist eine wichtige Einsicht für Wirtschaft und Gesellschaft: Wo Organisationen die Vielfalt der Begabungen ihrer einzelnen Mitglieder zum Zweck gemeinsamer Wertschöpfung zu vereinen vermögen, sind sie exzellent. In einer globalisierten Welt führt solch kooperative Exzellenz zum nachhaltigen Erfolg."

Ähnlich argumentiert Dr. Marie Möller vom IW Köln: "Mit Deutschland und Argentinien treffen nämlich die fairsten Mannschaften des Turniers aufeinander. (…) Die Forschung zu diesem Thema zeigt, dass Fairness nicht etwa die Gewinnchancen schmälert, sondern im Gegenteil einen Vorteil bringt. Denn Fairness deutet auf prosoziales, also uneigennütziges Verhalten hin." http://www.huffingtonpost.de/marie-moeller/mit-fairplay-zum-erfolg-warum-deutschland-fussball-weltmeister-wird_b_5577335.html

Zwar hat am Ende Kolumbien die Fair Play-Trophy der FIFA gewonnen (http://www.sport1.de/de/fussball/wm/newspage_921665.html). Die Statistik zeigt, dass Deutschland und Kolumbien bei der Zahl der Fouls (91) und der roten Karten (0) gleich aufliegen, Deutschland aber eine gelbe (6) Karte mehr hat als Kolumbien (5) – allerdings auch zwei Spiele mehr. http://www.fifa.com/worldcup/statistics/teams/team-comparison.html?h=43948&a=43926&bt_compare= Und ohne gegen die fantastischen Kolumbianer nachkarten zu wollen: Das brutale Foul des Kolumbianers Zuniga an Brasiliens Neymar war nicht mit einer Karte geahndet worden.

Dass Fairness auch den Erfolg fördert, zeigte sich auch 2010, als Weltmeister Spanien gleichzeitig als fairstes Team des Turniers ausgezeichnet wurde.