Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 haben sich die Aktienkurse vieler Rüstungsunternehmen weltweit rasant entwickelt. Wer damals in den deutschen Konzern Rheinmetall investierte, konnte seinen Einsatz inzwischen mehr als verzehnfachen. Auch der US-Gigant Lockheed Martin, einer der größten Waffenhersteller der Welt, profitierte massiv vom weltweiten Anstieg der Verteidigungsausgaben. Staaten von Europa bis Asien stocken ihre Militärbudgets auf – aus Sorge vor weiteren Konflikten und zur eigenen Abschreckung. Für Anleger:innen ein lukratives Umfeld.
Kriegsgewinne – darf man daran verdienen?
Doch während die Renditen steigen, stellen sich dringliche Fragen: Ist es moralisch vertretbar, von der Aufrüstung zu profitieren? Oder sollte man sich bewusst gegen solche Investitionen entscheiden – selbst wenn sie hohe Gewinne versprechen? Und was ist davon zu halten, wenn Prominente wie Bushido öffentlich einräumen, in Rüstungsaktien investiert zu haben – später zurückrudern, verkaufen und den Gewinn spenden? Ist das ein Schuldeingeständnis oder ein PR-Manöver?
Diesen Fragen widmet sich die aktuelle Folge von „Ist das eine Blase?“, dem Podcast über Geld, Macht und Gerechtigkeit von ZEIT und ZEIT ONLINE. Die Hosts Carla Neuhaus und Jens Tönnesmann diskutieren mit dem Philosophen Bernd Villhauer, der am Weltethos-Institut der Universität Tübingen zu Finanzethik forscht, über die Verantwortung von Investor*innen in einer Welt im Krisenmodus.