An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Vom Konflikt zum Dialog über Cyber Valley

Seit Ende November hatten Gegner der Cyber Valley einen Hörsaal im Tübinger Kupferbau besetzt. Am Dienstag, den 18. Dezember mündete die Demonstration in eine von der Universität und den Besetzern gemeinsam angebotene öffentliche Diskussion. Auf dem Podium nahmen von Seiten der Universität teil Professorin Ulrike von Luxburg. Sprecherin des Exzellenz-Clusters „Maschinelles Lernen, Prof. Matthias Hein, von der Bosch-Stiftungsprofessur für Maschinelles Lernen sowie Rektor Bernd Engler selbst. Die Gegner des Cyber Valley Projekts wurden vertreten von den Besetzer Alieren Renkliöz und Dominik Wetzel, Lars Wehring vom Autorenkolleg Capulcu und Christoph Marischka von der Informationsstelle Militarisierung.

Die in der Sache deutliche Auseinandersetzung geriet zur erfreulich konstruktiven öffentlichen Verständigung. Das von Gohl und Glaser gemeinsam konzipierte, von beiden Seiten akzeptierte Dialogformat gab zunächst den grundsätzlichen Positionen und einem Austausch auf dem Podium Raum, bevor alle 600 Teilnehmenden in Nachbarschaftsgesprächen noch offene Fragen fokussieren und im Plenum stellen konnten. Den Warnungen vor der Militarisierung, Ökonomisierung und dem Missbrauch der Forschung seitens der Kritiker begegneten die Vertreter für das Cyber Valley mit Sachaufklärung, Bekenntnissen zur Freiheit der Forschung und Perspektiven für eine bessere Welt dank künstlicher Intelligenz.

„Jeder, der heute Abend teilgenommen hat, sollte sich eine eigene, gut informierte Meinung bilden können. Ich glaube, das ist uns gelungen“, zog Christopher Gohl Fazit. „Als Weltethos-Institut ist uns die Dialogfähigkeit von Forschung und Stadtgesellschaft wichtig. Gut, dass wir heute einen echten Beitrag dazu leisten konnten.“ Ein Ton-Mitschnitt der Veranstaltung kann auf den Internet-Seiten der Wüsten Welle angehört werden.

Fotos: Marko Knab