Malmström: „Bin nicht in der Lage, das soziologisch zu analysieren“
In 25 EU-Ländern ist die Mehrheit der Bevölkerung für TTIP. In Deutschland sind die Gegner in der Überzahl. Warum das so ist, konnte sich EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström bei ihrem Besuch in Berlin nicht erklären.
Euractiv hat erstaunliche Umfrageergebnisse.
Insgesamt sind 58 Prozent der EU-Bürger für das geplante Freihandelsabkommen und nur jeder Vierte ist dagegen. Wie aus einer am 26.02.2015 veröffentlichen nationalen Ausgabe der Meinungsumfrage „Eurobarometer“ hervorgeht, hat TTIP in Deutschland allerdings mehr Gegner als Befürworter. 41 Prozent der Deutschen sind demnach dagegen, 39 Prozent dafür, 20 Prozent der Befragten haben keine Position. Ähnlich skeptisch wie die Deutschen sind nur noch die Österreicher (53 Prozent) und Luxemburger (43 Prozent).
TTIP verliert in der deutschen Bevölkerung einer anderen Umfrage zufolge an Zuspruch. Nur noch 39 Prozent der Bürger halten TTIP für „eine gute Sache“, wie eine am 23.02.2015 vorgestellte Repräsentativ-Befragung des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Verbraucherorganisation foodwatch ergab. Bei identischer Fragestellung hatten im Oktober 2014 noch 48 Prozent, im Februar 2014 sogar noch 55 Prozent der Bürger die Handelspartnerschaft befürwortet.
Wie nimmt die EU-Handelskommissarin die TTIP-Debatte in Deutschland wahr? „Es ist ein Thema, das jetzt sexy ist“, sagte Malmström. „Die Debatte ist in Deutschland um einige Grade heißer als in anderen Ländern. Ich bin aber nicht in der Lage, das soziologisch zu analysieren.“
Mehrfach verwies Malmström am 23.02.2015 im Willy-Brandt-Haus darauf, dass es in Europa eine große Mehrheit für TTIP gibt – auch bei ihrem anschließenden Auftritt in der Bundespressekonferenz. „Es ist schwierig für mich zu analysieren, warum die Debatte in Deutschland so hitzig ist.“ Und warum ist die Sorge in Deutschland so groß, wird sie gefragt. „Ich weiß es nicht und ich will darüber nicht spekulieren.“ Es sei offensichtlich, dass Deutschland eines der Länder ist, das am meisten von TTIP profitieren könne.
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