An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Amartya Sen – Interkulturelle Vielfalt und Weltethos statt Schubladendenken

DozentIn

Florentine Hötzel, Master of Arts (durchführend)

Prof. Dr. Claus Dierksmeier (begleitend)

Veranstaltungstitel

Amartya Sen – Interkulturelle Vielfalt und Weltethos statt Schubladendenken

Veranstaltungsart

Blockesminar, Bachelorveranstaltung

Sprache

Deutsch (Literaturauswahl Englisch + Deutsch)

Zielgruppe

Bachelor-Studierende aller Fachrichtungen mit Interesse an Globalisierungsethik und Interkultureller Philosophie

Voraussetzungen

Gründliche Lektüre der Seminar-Literatur, Übernahme von Referaten

Max. Teilnehmerzahl

20 mit Leistungsnachweis

8 Plätze für Teilnahmeschein/ Gasthörer

SWS

2

Veranstaltungsbeginn

Einführung Donnerstag, 18. Juni 2015, 9-12 Uhr s.t.

Freitag, 19. Juni 2015, 10 – 17:30 Uhr s.t.

Samstag, 20. Juni 2015, 10 – 17:30 Uhr s.t.

Sonntag, 21. Juni 2015, 10 – 16:00 Uhr s.t.

Ort / Raum

Weltethos Institut, Hintere Grabenstraße 26

Inhalt

Amartya Sen – Interkulturelle Vielfalt und Weltethos statt Schubladendenken

Das Seminar vermittelt ein Verständnis von Interkulturalität als Konzept und Teil der aktuellen Kosmopolitismus-Debatte in Abgrenzung zu Ansätzen des Multikulturalismus, Transkulturalismus oder Ethnozentrismus. Der zu Beginn der 1990er Jahre aufkommenden Debatte um Samuel Huntingtons Prognose eines „Clash of Cultures“ werden Amartya Sens Argumente und Analysen zu den Begriffen Identität und Kultur entgegengestellt. Eine vertiefende Betrachtung seiner Arbeiten zum Capability Approach zeigt die praktische Relevanz und Wirksamkeit eines differenzierten und profunden Verständnisses von Interkulturalität.

Interkulturalität war schon immer ein Bestandteil menschlicher Kultur – doch besonders in der globalisierten Welt, wie wir sie heute kennen, erlangt dieser Aspekt unübersehbare Bedeutung: die Frage nach gerechten politischen und ökonomischen Verhältnissen stellt sich inzwischen anders als noch vor 20 Jahren. Die Welt begreifen heißt heute auf allen Ebenen – gesellschaftlich, kulturell, politisch, wissenschaftlich und wirtschaftlich – die interkulturellen Aspekte unserer Interaktionen anzuerkennen, zu verstehen und aktiv danach zu handeln.

Amartya Sen ist überzeugt, dass es möglich ist. Mit seinen Schriften über Freiheit, Gerechtigkeit und Globalisierungsfragen gehört er zu den spannendsten akademischen Persönlichkeiten der Wirtschaftswissenschaften und der Philosophie. Im Vergleich zu herkömmlichen Herangehensweisen in den Wirtschaftswissenschaften, Philosophie und Politik hat Sen neue, zukunftsfähige Begriffe geprägt: „Development as Freedom“, „Poverty as Capability Deprivation“ – für seine innovativen Denkansätze im Bereich der Armutsbekämpfung und Wohlfahrtsökonomie wurde er 1998 mit dem Wirtschafts-Nobelpreis ausgezeichnet. Aus Indien stammend, gelingt Sen beispielhaft der Brückenschlag zwischen Ansätzen westlicher und nicht-westlicher Theorien – neben den umfangreichen inhaltlichen Beiträgen, die seine Arbeit zu aktuellen Debatten leistet, ist er damit ein herausragendes Beispiel erfolgreicher interkultureller und interdisziplinärer Forschungsarbeit und damit ein wichtiger Denker im Umkreis des Projekt Weltethos.

Anmeldung

Bewerbung mit kurzem Motivationsschreiben /Begründung und

–          Name, Geburtsdatum + -ort

–          Matrikelnummer

–          Adresse

–          Studiengang, Semesterzahl

–          Gewünschter Leistungsnachweis

an: kontakt@philosophie-im-kontext.de

Information über Zulassung bis zum 01.04.2015

Anmeldefrist

Freitag, 10. April 2015

Leistungsnachweis /

ECTS-Credits

je nach Prüfungsordnung möglich:

– 2 ECTS: Co-Speaker bei einem Referat

– 3 ECTS: Referat + Handout oder kleines Essay (4-6 Seiten)

– 4 ECTS: Co-Speaker + Referat mit Handout oder kleines Essay

– 6 ECTS: Referat + Handout + Hausarbeit (10-12 Seiten)

Literaturangaben

einführend:

–          Amartya Sen
The Argumentative Indian, Picador, 2005 (nur im Original)

Identity & Violence:The Illusion of Destiny, W.W. Norton & Company, 2006 /
Die Identitätsfalle – Warum es keinen Kampf der Kulturen gibt, dtv 2012
Development as Freedom, Random House, 1999 / Ökonomie für den Menschen, dtv, 2002
The Idea of Justice, Penguin, 2009 / Die Idee der Gerechtigkeit, dtv, 2012

–          Christian Neuhäuser
Amartya Sen zur Einführung, Junius 2013

–          Samuel Huntington
The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order, Simon & Schuster, 1996 /
Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, Goldmann, 1998

–          Hamid Reza Yousefi, Ina Braun
Interkulturalität. Eine interdisziplinäre Einführung, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2011

–          Seyla Benhabib
The Claims of Culture: Equality and Diversity in the Global Era, Princeton, Princeton University Press, 2002

–          Kwame Anthony Appiah
The Ethics of Identity, Princeton University Press, 2005
Cosmopolitanism: Ethics in a World of Strangers, W.W. Norton, 2006 / Der Kosmopolit – Philosophie des Weltbürgertums, C.H. Beck 2009

Die genaue Literaturauswahl für das Seminar wird mit dem Seminarplan nach der Anmeldung bekanntgegeben.