An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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(Un)Politische Wissenschaften? Zum Selbstverständnis wissenschaftlicher Politik-Beratung

DozentInDr. Christopher Gohl
VeranstaltungsartSeminar, Masterveranstaltung
SWS2
SpracheDeutsch
Wochentag/UhrzeitDienstags, 14.00-16.00 Uhr c.t., Beginn: 19.04.022
Ort         Weltethos-Institut, Hintere Grabenstraße 26, 72070 Tübingen
Voraussetzungen/ ZielgruppeMasterstudierende
Leistungsnachweis/Prüfungsform
ECTS-Credits
Teilnahme, Referat, Hausarbeit  
3-6 ECTS, für Politikwissenschaftler:innen bis zu 8 ECTS
AnmeldungPer E-Mail – mit Angabe von Name, Matrikelnummer, Studienfach und Semesterzahl, Adresse, Geburtsort und -datum bei lehre@weltethos-institut.org
Anmeldefrist11. April 2022
Max. Teilnehmerzahl15

Literatur

  • Adorno, Theodor W. Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie. Soziologische Texte, 1972.
  • Berlin, Isaiah; HARDY, Henry. Wirklichkeitssinn: Ideengeschichtliche Untersuchungen. Berlin Verlag, 1996.
  • Falk, Svenja, et al. (Hg.). Handbuch Politikberatung. Springer Vieweg. in Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, 2019.
  • Göpel, Maja. Unsere Welt neu denken: eine Einladung. Ullstein Buchverlage, 2020.
  • Schneidewind, Uwe; Singer-Brodowksi, Mandy. Transformative Wissenschaft. Klimawandel im deutschen Wissenschafts-und Hochschulsystem, 2014, 2. Jg.

Beschreibung

Schon immer braucht und sucht Politik wissenschaftliche Beratung. In Zeiten der Corona-Pandemie und des Klimawandels wird besonders dringlich zu verstehen, wie und warum Beiträge von Wissenschaftler:innen zu politischen Lernprozessen gelingen – oder eben auch nicht. Besonders wichtig wird zugleich die Frage, mit welchen Verständnissen von Wissenschaft, Politik und der eigenen Rolle Wissenschaftler:innen politisch beraten.  

Ausgehend vom Schiffergleichnis Platons bis zum Positivismus-Streit, durchmessen wir in diesem Seminar zunächst Grundlagen, Kritik und Herausforderungen wissenschaftlicher Politik- und Öffentlichkeitsberatung. Dann wollen wir aktuelle Beispiele aktiv beratender oder politisch intervenierender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rekonstruieren. Welche Vorstellungen stecken hinter „Responsible Science“, „transformativer Wissenschaft“, „engagierter Wissenschaft“, und was wollen praktische Philosophie, evidenzbasierte Politikberatung oder Ethik-Beiräte leisten? Wie hängen Lernprozesse der wissenschaftlichen Akademie und der politischen Agora zusammen? Das Seminar eröffnet einen Raum für eigene Fragen und kategoriale Aufklärung, um theoretisches Wissen zu vertiefen, praktische Urteilskraft zu stärken und das eigene Ethos zu reflektieren – als Beiträge zu einer demokratiefähigen Wissenschaft in einer wissenschaftsfähigen, lernenden Demokratie.