An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Was bedeutet „Cyber Valley“ für die Tübinger Demokratie?

Dozent/in

Dr. Christopher Gohl

 

Veranstaltungsart

Forschungsseminar, Bachelor- und Masterveranstaltung

SWS

2

Sprache

Deutsch

Wochentag/Uhrzeit

Vorbesprechung: Fr, 12.04.19:  14:00-18:00 Uhr c.t.

Di, 14:00 – 16:00 Uhr c.t, Beginn: 23.04.19

Ort

Weltethos-Institut, Hintere Grabenstraße 26, 72070 Tübingen

Voraussetzungen/ Zielgruppe

Engagement und Bereitschaft, sich auf das Experiment dieses Forschungsseminars einzulassen.

Leistungsnachweis /Prüfungsform

ECTS-Credits

Mitarbeit in Arbeitsgruppen, Klausur

6 ECTS

 

Anmeldung

Per E-Mail – mit Angabe von Name, Matrikelnummer, Studienfach und Semesterzahl, Adresse, Geburtsort und -datum bei lehre@weltethos-institut.org

Anmeldefrist

10. April 2019

Max. Teilnehmerzahl

25

Literaturangaben

Schwäbisches Tagblatt (2017-2019). Lokalteil. Tübingen: Schwäbisches Tagblatt

Website der Cyber Valley Initiative (2019). Agenda und FAQs. Online unter https://cyber-valley.de/de. D’Amato, G.; Karolewski, I.P. 2014): Bürgerschaft und demokratische Regierbarkeit in Deutschland und Europa. Festschrift für Heinz Kleger. German and European Studies of the Willy Brandt Center at the Wroclaw University. Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden.

Kleger, H. (Hg.) (2011): Umstrittene Bürgerschaft, Potsdam: Universitätsverlag.

Kleger, Heinz (2013): Toleranzedikt als Stadtgespräch 2008-2013, Norderstedt.

Beschreibung

Schon heute gehört die Tübinger Forschung im Bereich maschinellen Lernens zur internationalen Spitze. Aber mit der vom Land Baden-Württemberg Ende 2016 auf den Weg gebrachten Forschungskooperation „Cyber Valley“ sollen die Universitäten Stuttgart und Tübingen, das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und in der Region angesiedelte Unternehmen dauerhaft ein herausragendes europäisches Zentrum für die Entwicklung künstlicher Intelligenz bilden. In der Tübinger Stadtgesellschaft löst dieses Vorhaben seit 2017  grundsätzliche Diskussionen aus, die mit der Gründung eines Bündnisses „No Cyber Valley“ 2018 und der Besetzung des Kupferbaus auch für weite Teile der Bürgerschaft augenfällig werden. Zur Debatte stehen Fragen der Stadt- und Wohnraumentwicklung ebenso wie die grundsätzliche ethische Verantwortung und Rolle der Wissenschaft gegenüber der Wirtschaft, der Politik und der Stadt Tübingen bei der Entwicklung einer Schlüsseltechnologie für das 21. Jahrhundert.

Unser Forschungsseminar will einen Beitrag zur Dialogfähigkeit der Tübinger Stadtgesellschaft leisten. Es lädt interessierte Studierende und Bürgerinnen dazu ein, zunächst die Fakten, Interpretationen und Prioritäten der Tübinger Debatte über das “Cyber Valley“ analytisch aufzuklären: Wer redet eigentlich wann, wo und wozu mit wem über was? Was sind unbestrittene Fakten, was ist Konsens, was Dissens? Wir wollen aber auch die Stadtgesellschaft, vertreten durch den Gemeinderat und Repräsentanten der Tübinger Forschung, mit einer Agenda für eine lernende Tübinger Demokratie beraten: Welche Themen bedürfen der Aufklärung, Bewertung und Entscheidung? Neben dem Anspruch engagierter, sich praktisch bewährender Demokratiewissenschaft bestimmt die Zahl der Teilnehmenden und ihr Interesse maßgeblich die Dialog- und Forschungsformate, mit denen wir die Analyse und Empfehlungen für unseren „Abschlussbericht für ein Tübinger Stadtgespräch Cyber Valley“ (Arbeitstitel) erarbeiten – denkbar sind Experten-Interviews, Umfragen, Ortstermine, Hearings etc.. Die Seminarplanung, der Verlauf und die Ergebnisse werden auf dem Blog https://lernende-demokratie.blog dokumentiert. Abschließend wird das Experiment des Forschungsseminars und die Rolle einer stadtgesellschaftlich engagierten Demokratiewissenschaft selbst reflektiert.