
Dr. Michael Blume, Beauftragter des Landes gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben
Unter dem Oberbegriff der liberalen Demokratie mit Wahlen und Gewaltenteilung haben sich drei sehr unterschiedliche Demokratieformen entwickelt: die Parteien-Konkurrenzdemokratie auf der Basis von Mehrheitsblöcken und Fraktionsdisziplin, die parlamentarische Konsensdemokratie auf der Basis gewählter Abgeordneter mit freien Mandaten sowie die Konkordanzdemokratie, die auf einer gemeinsamen Regierung aller größeren Parteifraktionen beruht.
Dr. Michael Blume erläutert, warum Konkurrenzdemokratien immer wieder in Faschismus und Antisemitismus umschlagen konnten, weshalb sich Konkordanzdemokratien für größere Staaten nur bedingt eignen und wie Koalitionsverträge seit 1961 die bundesdeutsche Konsensdemokratie des Grundgesetzes schrittweise in Richtung einer Parteien-Konkurrenzdemokratie verschoben haben.
Er schlägt vor, sich im 21. Jahrhundert – auf der Grundlage unabhängiger sozialer Netzwerke, wie beispielsweise das Fediversum – erneut auf die parlamentarische Konsensdemokratie des Grundgesetzes zu besinnen, um Faschismus sowie digitale Verschwörungsmythen wirksam zurückzudrängen.
Im Rahmen der Ringvorlesung Brücken bauen in angespannten Zeiten – aber wie?, veranstaltet vom Weltethos-Institut im Studium Generale der Universität Tübingen, laden wir herzlich ein: ab Mittwoch, den 15. Oktober 2025, jeweils um 18 Uhr c.t. im Kupferbau (Hörsaal 25)
Foto: Staatsministerium Baden-Württemberg / Ilkay Karakurt
| Datum: | 03.12.2025 |
| Veranstaltungsort: | Kupferbau Universität Tübingen, Hörsaal 25 |
| Uhrzeit: | Von 18:15 Uhr bis 19:45 Uhr |