An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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„Nicht nur über, auch mit Geflüchteten reden“

Eine neue Publikation des Forschungsprojekts mit Geflüchteten beleuchtet Verwirklichungschancen, Einschränkungen und Integration aus der Sicht Geflüchteter sowie Hintergründe zum lernerfahrungsbasierten Ansatz des Forschungsprojekts.

Der Band, herausgegeben von Hanna Schirovsky (ehemals Forschungs- und Projektkoordinatorin am Weltethos-Institut, seither Programmreferentin bei der Landesarbeitsgemeinschaft Offene
Jugendbildung Baden-Württemberg), Julia Schmidtke (wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) und Prof. Dr. Jürgen Volkert (Professor für Volkswirtschaftlehre an der Hochschule Pforzheim) dokumentiert konzeptionelle Grundlagen, Ergebnisse und Erfahrungen des Projekts forschenden Lernens zu Lebenssituation und Perspektiven Geflüchteter in Deutschland. Das Geflüchtetenprojekt ist eine Kooperation des Weltethos-Institut, die – in Kooperation mit der Hochschule Pforzheim und dem Institut für angewandte Wissenschaften – bereits seit 2016 besteht.

Um nicht nur über, sondern auch mit Gefüchteten zu reden, wurden im Rahmen eines Projekts forschenden Lernens seit Ende 2016 qualitative Interviews mit 76 Schutzsuchenden geführt und weitere Gefüchtete in einem quantitativen Pretest zu deren Lebenssituation und Perspektiven befragt. In diesem Band werden Vorgehensweise und Ergebnisse des gemeinsamen Projekts der Hochschule Pforzheim sowie des Weltethos-Instituts und des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung an der Universität Tübingen vorgestellt. Konzeptionelle Grundlage des Projekts war der Capability-Ansatz des mit dem Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichneten Ökonomen und Philosophen Amartya Sen. Dieser ermöglichte, aus der Perspektive der Gefüchteten mehr über deren Verwirklichungschancen (Capabilities), Handlungsfähigkeit, Einschränkungen und Konsequenzen für gesellschaftliche Integrationsstrategien zu erfahren. Einem partizipativen Forschungsansatz folgend, wurden die Interviews mit Gefüchteten häufg von Kultur- und Sprachmittler/innen mit Fluchthintergrund aus dem arabischen Raum begleitet, die zum Teil nach eingehenden Schulungen auch eigene Interviews durchführten. Über den Capability-Ansatz hinaus werden in den Beiträgen Vorgehensweise und Ergebnisse des Projekts aus ethischer und methodischer Perspektive diskutiert und Erfahrungen, insbesondere seitens der am Projekt beteiligten Studierenden und Kultur- und Sprachmittler/innen, dokumentiert. „Ein Buch mit spannenden interdisziplinären Einsichten von hoher gesellschaftlicher Relevanz für Interessierte aus Wissenschaft, Lehre, Praxis und Öffentlichkeit“, so Claus Dierksmeier, Professor für Wirtschafts- und Globalisierungsethik an der Universität Tübingen und ehemaliger Direktor des Weltethos-Instituts.

Die Publikation ist hier als PDF einzusehen