An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Profite mit Prinzipien

Der Dialog mit Führungskräften der Wirtschaft ist der Manufaktur für Führungskultur im Mittelstand e.V., der Initiative Zukunftsfähige Führung IZF e.V. und dem Weltethos-Institut an der Universität Tübingen (WEIT) ein wichtiges Anliegen. „Profite mit Prinzipien“ fand im 3. Quartal 2019 drei Mal statt, darunter nun auch im Rhein-Main-Gebiet.


„Gutes Zuhören, Klarheit und Geduld“: Stefanie Schneider

Mit Frau Stefanie Schneider, Landessenderdirektorin des SWR Baden-Württemberg, konnten wir eine Unternehmerpersönlichkeit aus dem Mittelstand unserer Region für den ersten Abend gewinnen. Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel führte am 23. Oktober durch den Abend mit Gespräch und Diskussion, der in Kooperation mit der Manufaktur für Führungskultur stattfand. Stefanie Schneider gab an dem Abend Einblicke in Entscheidungsprozesse und Abläufe des öffentlichen Rundfunks und warb für die besondere Rolle öffentlich verantworteter Information und Kommunikation. In der Führungsaufgabe komme es besonders auf gutes Zuhören, Klarheit und Geduld an, so Schneider.

(Fotos: WEIT) 


„Um den Menschen geht es“: Horst Schmidt

Zwischen der Europäischen Zentralbank und dem Main fand am 21. November in Frankfurt im Restaurant Oosten die erste „Profite mit Prinzipien“-Veranstaltung außerhalb der Region statt. WEIT-Geschäftsführer Dr. Bernd Villhauer unterhielt sich dabei mit dem früheren Vorstandvorsitzender der Bethmann Bank, Herrn Horst Schmidt, über Werte mit Wirkung, gute Führung – und die Bedeutung klarer Sprache.

Dass der Mitveranstalter die „Initiative Zukunftsfähige Führung“ (izf) war, das drückte sich nicht nur in der kompetenten Moderation von Oliver Zimmermann aus, sondern vor allem auch in den Fragen der über 40 Führungskräfte, die an diesem Abend kamen. Sie beklagten, dass ein Wirrwarr von Begriffen und Konzepten, von Unternehmensberatungsmoden und Coaching-Angeboten den Blick auf die elementaren Fragen verantwortlicher Führung verstellt. „Um den Menschen geht es – und wer sich nicht für Menschen interessiert, der kann auch nicht führen!“, so Schmidt. Und Villhauer ergänzte, gefragt nach den drei wichtigsten Elementen guter Führung: „Die fachliche Kompetenz setzen wir einmal voraus – aber in der Führungsverantwortung braucht man dann vor allem große Ohren zum Zuhören, ein warmes Herz, um auch die nicht quantifizierbaren Dinge zu verstehen – und einen starken Willen, um das als richtig Erkannte konsequent umzusetzen.“

Nach dem schönen Anfangserfolg wird die Reihe im Rhein-Main-Gebiet ganz sicher fortgesetzt.

(Fotos: IZF Frankfurt) 


„Bei uns gibt es keine Sonderangebote“: Christoph Werner

Christoph Werner, Geschäftsführer Marketing des dm-drogeriemarkt Deutschlands, und Christopher Gohl im Gespräch (Foto: IZF Stuttgart)

Am 26. November war schließlich ein Unternehmer zu Gast, dessen Wirkungskreis deutlich über die Region hinausgeht: Christoph Werner, Geschäftsführer Marketing des dm-drogeriemarkt Deutschlands und designierter neuer Chef der Handelskette – daneben auch Sohn des Gründers Götz Werner, der seinerzeit schon bei uns im Institut zu Gast war. Dr. Christopher Gohl sprach mit ihm über seine Werte im Literaturhaus Stuttgart. Das fand so viel Anklang wie noch keine vorherige Veranstaltung dieser Reihe im Literaturhaus: Über 40 Gäste waren zu der Veranstaltung gekommen, um Werner kennen zu lernen und seine Impulse für die Führungskultur zu diskutieren.

Er beschrieb ein Unternehmen, dass sich radikal an der Kundenerfahrung auszurichten versucht – und damit auch an den Mitarbeitern, die in erster Linie diesen Kundenkontakt haben. Das habe Konsequenzen für eine von Freiheit und Verantwortung geprägte, flache Unternehmenskultur, aber auch für die Einrichtung der Märkte, etwa die Großzügigkeit der Gangbreite zwischen den Regalen. Aber auch für die Überlegungen im Marketing: Man behandle Kunden als Partner, die sich jedesmal auch anders entscheiden könnten, und die man beispielsweise auch nicht mit Sonderangeboten locken oder manipulieren wolle: „Sonderangebote gibt es bei bei dm nicht.“ Die Gespräche über die Impulse an den Tischen der Gäste waren engagiert und dauerten auch nach dem offiziellen Abschluss der Veranstaltung noch lange an.

Der Abend wurde ausgerichtet von der Initiative Zukunftsfähige Führung.


(Text: WEIT)