Die Krisen der Gegenwart führen uns die Grenzen der Belastbarkeit vor Augen. Besonders die Corona-Krise, aber auch die immer dringlicher werdenden ökologischen und ökonomischen Krisen testen unsere individuellen Belastungsgrenzen. Sie stellen aber auch unsere Art des Lebens und Wirtschaftens ingesamt auf den Prüfstand.
Die Bedingungen, unter denen Berufstätige heute ihrer Arbeit nachgehen, erfordern ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit. Hinzu kommen neue Technologien, die Beschäftigte in immer kürzerer Zeit neuen Anforderungen und dem Anspruch aussetzen, ständig verfügbar und erreichbar zu sein. Gesteigerte Produktivität, Mobilität und Flexibilität: Das geht auch zu Lasten der mentalen Gesundheit. Mit teilweise langanhaltenden Folgen für Betroffene und Kosten für Unternehmen und die Gesellschaft.
Wie finden wir einen besseren Umgang mit den planetarischen Belastungsgrenzen, den gesellschaftlichen, den beruflichen, den psychischen? Wie können wir Kulturen der Humanität erhalten unter hohem Druck? Zusammenhalten über Gräben hinweg? Was müssen wir dazulernen?
Das will das Weltethos-Institut im Jahr 2021 mit Angeboten in Forschung, Lehre und Praxis erkunden. Nachdem wir „Lernen in der Krise“ zum Jahresthema 2020 gemacht hatten, wollen wir nun mit unseren Lernprogrammen für Selbst- und Weltverantwortung an die Grenzen des Möglichen gehen – denn nur dort finden wir Auswege und Neuanfänge.
Text: Dr. Bernd Villhauer, Anna Tomfeah
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