Dozenten | Dr. Friedrich Glauner | Veranstaltungsart | Blockseminar; Bachelorveranstaltung | SWS | 2 | Sprache | Deutsch | Wochentag / Uhrzeit | Am 27. April, 11. Mai., 18. Mai, 01. Juni, 22. Juni, 06. Juli sowie 20. Juli, jeweils von 10-13.30 Uhr c.t. | Ort | Weltethos-Institut, Hintere Grabenstraße 26, 72070 Tübingen | Voraussetzungen / Zielgruppe | Aktive Teilnahme mit der Bereitschaft, Originaltexte aus den Bereichen Soziologie, Psychologie, Ökonomie, Kognitionsbiologie, Philosophie unter dem Gesichtspunkt „Konsequenzen für unternehmerisches Handeln“ zu lesen und zu befragen. Die einzelnen Textauszüge werden in Referaten aufbereitet und im Seminar auf die Situation von Unternehmen angewandt. Am Ende des Seminars wird in einem Planspiel ein ethisch und wirtschaftlich tragfähiges Unternehmensmodell erarbeitet. Das Seminar richtet sich an Bachelorstudenten, die das Thema „Ethische Unternehmensführung“ unvoreingenommen und eigenständig aus interdisziplinärer Perspektive hinterfragen und praxisorientiert aufbereiten wollen. | Leistungsnachweis / Prüfungsformen / ECTS | Referat (3 ECTS), Referat und Hausarbeit (6 ECTS) | Anmeldung | Per E-Mail – mit Angabe von Name, Matrikelnummer, Studienfach und Semesterzahl, Adresse, Geburtsort und -datum an glauner@weltethos-institut.org | Anmeldefrist | 13. April 2017 | Max. Teilnehmerzahl | 24 | Literaturangaben | Auszüge u.a. aus: Bourdieu, Pierre: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Suhrkamp, Frankfurt/Main Glauner, Friedrich: CSR und Wertecockpits. Mess- und Steuerungssysteme der Unternehmenskultur. Springer, Berlin/Heidelberg. Luhmann, Niklas: Soziale Systeme. Grundriß einer allgemeinen Theorie. Suhrkamp, Frankfurt/Main. Maslow, Abraham H.: Motivation und Persönlichkeit. Hamburg 1981, 11 Aufl. 2010. Sennet, Richard: Die Kultur des neuen Kapitalismus, Berliner Taschenbuch Verlag. Weber, Max: Wirtschaft und Gesellschaft (Typen der Herrschaft) sowie der Protestantischen Ethik | Beschreibung | Aus der Wertegetriebenheit von Unternehmen resultiert die Problematik ethischer Unternehmensführung. Denn im Unterschied zu den die Unternehmung tragenden Menschen verfügt das soziale System ‚Unternehmen‘ über kein Eigenbewusstsein. Es ist sich selbst gegenüber ‚blind‘. Die Umsetzung unternehmerischer Ziele wird deshalb nicht durch das Unternehmen, sondern durch die Ziele der Menschen gesteuert, die das Unternehmen prägen. Hieraus ergeben sich drei ethische Dilemmata: 1. Das Dilemma der Selbstbezüglichkeit von Werten 2. Das Dilemma der Dominanz von Akteuren in sozialen Systemen 3. Das Dilemma der systemischen Blindheit Anhand zentraler Argumente aus den Bereichen Philosophie, Soziologie, Kybernetik, Kognitionsbiologie, Psychologie und Ökonomie hinterfragt das Seminar sowohl die betriebswirtschaftliche Logik, die das Unternehmen aufgliedert in getrennte Bündel von Organisations-, Entscheidungs-, Führungs-, Strategie- oder auch Ressourcenproblemen, welche mit scheinbar rein rationalen Mitteln zu lösen sind, als auch die Rollen und das Zusammenspiel der Faktoren Macht, Anerkennung, Motivation, Sinnhaftigkeit sowie Gestaltungsfreude als Treiber für individuelles und unternehmerisches Handeln. Dabei wird gezeigt, dass und wie eine ethisch tragfähige Unternehmensführung durch den Prozess eines gezielten Wertemanagements im Unternehmen verankert werden kann. | |