An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Prozedurologie als Wissenschaft einer lernenden, ko-kreativen Gesellschaft

Dozenten

Dr. Christopher Gohl
Dr. Raban Daniel Fuhrmann

Veranstaltungsart

Blockseminar, Masterveranstaltung

SWS

2

Sprache

Deutsch

Wochentag / Uhrzeit

Fr. 21.04.17, 13 – 18 Uhr, Sa. 22.04.17, 10 – 16 Uhr s.t.

Fr. 23.06.17, 13 – 18 Uhr, Sa. 24.06.17, 10 – 16 Uhr s.t.

Ort

Weltethos-Institut, Hintere Grabenstraße 26, 72070 Tübingen

Voraussetzungen / Zielgruppe

Masterstudenten (Bachelorstudenten ab dem 5. Semester können teilnehmen). Studierende sollten die Bereitschaft haben, in diesem transdisziplinären Querschnittsseminar über den eigenen disziplinären Horizont hinauszublicken.

Leistungsnachweis / Prüfungsformen / ECTS

Teilnahme, Referat, Hausarbeit
3 – 6 ECTS

AnmeldungPer E-Mail – mit Angabe von Name, Matrikelnummer, Studienfach und Semesterzahl, Adresse, Geburtsort und -datum bei lehre@weltethos-institut.org
Anmeldefrist

13.04.2017

Max. Teilnehmerzahl

25

Literaturangaben

Clausewitz, Carl von (1998): Vom Kriege. Auswahl. Bibliograph. erg. Ausg. 1994 [Nachdr.]. Stuttgart: Reclam (Universal-Bibliothek).

Fuhrmann, Raban Daniel (2009): „Prozedurale Politik: Auf dem Weg hin zu einer Verfahrenstheorie, Dissertation“, Witten/Herdecke.

Fuhrmann, Raban Daniel (2014): „Beteiligungsformate beurteilen und erschließen – Eine Übersicht zu Vielfalt, Einsatz und Wirkung von informellen Bürgerbeteiligungsverfahren“, Gutachten für den 2. Engagementbericht der Bundesregierung, Freiburg i.B. 2014

Fuhrmann, Raban Daniel (2016): „Partizipative Prozeduren als Prothesen des Lernens: Prozedurale Kompetenz für demokratische Resilienz erschließen – Ein Impuls“, Weiterbildung – Zeitschrift für Grundlagen, Praxis und Trends (vormals GdWZ), 3/2016,  S.12-15, Köln 2016

Gohl, Christopher (2011): Prozedurale Politik am Beispiel organisierter Dialoge. Wie politische Beteiligung professionell gestaltet werden kann – eine Grundlegung. Region – Nation – Europa, Bd. 67. LIT Verlag Berlin – Münster – Wien – Zürich – London
Beschreibung

Seit Sokrates suchte die Wissenschaft im Dienst des Menschen nach den kollektiven (politischen) und den individuellen (ethischen) Voraussetzungen guten Lebens. Was heißt dieser Anspruch eigentlich für die Wissenschaft in unserer Zeit? In diesem Blockseminar gehen wir davon aus, dass Menschen die Voraussetzungen guten Lebens in co-kreativen Prozessen zu gestalten versuchen – sei es in der Problembearbeitung der Politik und Bürgerschaft, der Mehrwertschöpfung der Wirtschaft oder auch in religiös geprägten Lebensvollzügen. Mit Fallbeispielen rücken wir diese Vielfalt der Verfahren co-kreativer Gestaltung in den Mittelpunkt der Betrachtung und reflektieren Kategorien prozessgestalterischen – prozeduralen – Handelns. Wo wir dann aber Kategorien einer universalen prozeduralen Grammatik des Handelns auch auf die Wissenschaft selbst anwenden, verändert sich auch unser Verständnis von Wissen und Wissenschaft. So entstehen die Konturen einer Prozedurologie als einer Wissenschaft lernender, ko-kreativer Gesellschaften. Das Seminar wird geleitet von zwei Dozenten, die sich als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Politik seit über 20 Jahren der Erforschung und Umsetzung eines prozeduralen Verständnisses von Politik widmen und damit zahlreiche Innovationen insbesondere im Bereich der Bürgerbeteiligung und Organisationsentwicklung ausgelöst haben.