An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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„How Dare You!“ – Strategische Vorausschau früher und heute

Die Erfahrung lehrt: nichts fällt schwerer, als ungebetene, unerwünschte Warnungen ernsthaft zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend zu reagieren. Die Gesellschaft ist zwar regelrecht zukunfts-süchtig und beschäftigt Legionen von Prognostikerinnen, Wahrsagern und Orakeln. Doch Kassandrarufe gelten auch heute oft als Schwarzmalerei und erregen Reflexe der Abwehr. Der Grat zwischen Panikmache und berechtigter Sorge ist schmal und nicht immer eindeutig bestimmbar. Unsere Fähigkeit, Fake News von Fakten zu unterscheiden, ist nicht nur unterentwickelt – oft genug machen wir uns selbst betriebsblind, um nicht reagieren zu müssen. Möglicherweise helfen die bitteren historischen Erfahrungen des 20. und 21. Jahrhunderts unsere Wahrnehmungsfähigkeit für Frühwarnungen zu sensibilisieren und die Sperre zwischen Erkennen und Reagieren zu durchbrechen.

Dies wurde am 29.06. in einer Zoom-Veranstaltung mit Dr. Géza von Geyr (Deutsche Botschaft Moskau), Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker (Club of Rome) und Prof. Dr. Jürgen Wertheimer (Projekt Cassandra) diskutiert. Carla Reemtsma (Fridays for Future) konnte aufgrund von Verbindungsschwierigkeiten leider nicht wie angekündigt an der Diskussion teilnehmen.



Die Veranstaltung war eine Kooperation des Projekts Cassandra und des Weltethos-Instituts.