An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Sinnsuche im Management

In der von der Evangelischen Akademie Bad Boll ausgerichteten Veranstaltungsreihe „Aufbruch in eine neue Führungskultur“ ging es im März um das Thema „Der menschliche Faktor in der Organisation 4.0“. An dieser von Führungskräften gut besuchten zweitätigen Tagung hielt Professor Dierksmeier einen Vortrag zur Frage wie „Sinnsuche im mechanistischen versus humanistischen Management“ gelingen kann. Zentraler Aspekt seiner bei den Teilnehmern äußerst positiv aufgenommenen Überlegungen war, dass Selbstbilder von Führungskräften deren Selbstwirksamkeit positiv wie negativ beeinflussen. 

Wer sich als Rad im Getriebe einer mechanistischen Ökonomie ansieht, übersieht oftmals Gestaltungschancen. Diese lassen sich nur von solchen Personen praktisch wahrnehmen, die sich zunächst theoretisch anders wahrnehmen, nämlich humanistisch: als freie und verantwortliche Mitgestalter ihrer Arbeitswelt. 

Persönlichen Sinn in der eigenen Tätigkeit könne daher ehesten jemand finden, der seine Arbeit selbstbestimmt auffasse und anpacke. So spure das Denken das Handeln vor und eröffne oder verschließe diesem eben Gelegenheiten und Räume. Die eigene Freiheit zum moralischen Handeln sähe nur, wer sich nicht als Gefangenen von Sachzwängen erblicke. Entsprechend gälte: „Wer denkt, der lenkt!“, so Dierksmeier.



Teilnahme an den Baden-Badener Unternehmergesprächen 

Claus Dierksmeier nahm überdies am 9. März zum wiederholten Mal an den Baden-Badener Unternehmergesprächen teil. „Freiheit heißt Verantwortung“, so lautete der Titel des diesjährigen Vortrags von Professor Dierksmeier bei den Baden-Badener Unternehmer-Gesprächen (BBUG). Dierksmeier, dessen Vortrag am 09.03. im Hauptprogramm der BBUG-Veranstaltungsreihe gehalten wurde, betonte dabei, wie verschiedene Weisen über wirtschaftliche Freiheit zu denken zu unterschiedlichen Sichten auf unternehmerische Verantwortung führen. Ob diese Verantwortung als „Last oder Lust“ empfunden werde, so Dierksmeier, hänge wesentlich davon ab, ob Manager die eigene Freiheit vor allem „quantitativ oder qualitativ“ verstünden. Diese These wurde von den Teilnehmern in der Diskussion nachhaltig bekräftigt und mit mehreren Fallbeispielen illustriert.

Frank Trümper, Leiter und Veranstalter der BBUG, kommentierte: "Die Resonanz aus der Gruppe, war noch einmal enthusiastischer und inspirierter als bei den letzten Malen. Auch ich hätte nicht erwartet, dass die ja nun wahrlich umfängliche Geistesgeschichte, die sich hinter den Konzepten von quantitativer und qualitativer Freiheit kumuliert, in der Kürze der Zeit so gehaltvoll und nachvollziehbar darstellen lassen. Also, wie immer: inhaltlich, didaktisch und performativ ein echtes Glanzstück!"    

Fotos: AH-Fotografie Angie Hinz