Der Sommer schenkt uns Zeit – für Familie und Freund*innen, für das Abschalten vom Alltag, für Entdeckungen abseits gewohnter Pfade. Auch bei uns am Weltethos-Institut ist dies eine Gelegenheit, innezuhalten, Gedanken weiterzuspinnen und neue Perspektiven zu gewinnen. Damit die Sommerpause kein Sommerloch sein muss, haben wir einige Anregungen zum Weiterdenken für Sie zusammengestellt. Wir hoffen, Sie verbringen einen wunderbaren Sommer und haben ab September einige interessante, mutmachende und inspirierende Veranstaltungen für Sie vorbereitet.
Timothy Snyder entfaltet einen Freiheitsbegriff, der über individuelle Unabhängigkeit hinausgeht. Freiheit wird als gemeinsame Aufgabe verstanden, die Mitgefühl, Verantwortung und gesellschaftliche Teilhabe voraussetzt. Das Buch positioniert sich als Antwort auf Populismus und soziale Spaltung und plädiert für eine demokratische Kultur, in der Freiheit nicht nur verteidigt, sondern gemeinsam gestaltet wird. Ein nachdenklicher, aktueller Beitrag zur Debatte um Freiheit.
Ohne Dialog sei kein gelingendes Miteinander, keine resilliente Demokratie, kein Frieden möglich. Soweit so gut. Doch damit er diese Funktion erfüllen kann, braucht es vor allem die Fähigkeit guten Zuhörens. Warum wir oft falsch zuhören und wie eine bessere, demokratieförderliche Praxis aussehen könnte, beschreibt Bernhard Pörksen wunderbar in seinem neuen Buch.
Wir müssen mit einigen Kernthesen Pikettys und Sandels nicht einverstanden sein, um zu erkennen, dass hier wesentliche Fragen der ökonomischen Gerechtigkeit und der gesellschaftlichen Entwicklung auf hohem Niveau verhandelt werden. Es ist ein Vergnügen, diese intellektuellen Größen in ihren Argumenten zu begleiten und einem respektvollen sowie sehr informativen Gespräch zu folgen.
Halls Debütroman ist nicht perfekt. Manches wirkt ein wenig konstruiert, manches etwas stereotyp. Liest man das Buch aber als das, was ist – nämlich als abwechslungsreiche, zutiefst emotionale Geschichte – wird man seine Freude haben. Ich hatte sie. Hall verwebt zwei Zeitebenen – die Gegenwart der späten 1960er und Rückblicke in die 1950er-Jahre im englischen Dorset – zu einem psychologisch dichten Porträt einer jungen Frau in ihrer inneren Zerrissenheit.
Für alle, die sich für interreligiösen Dialog, Wertevielfalt und die Suche nach einem gemeinsamen Ethos interessieren, bietet Haidts Werk nicht nur tiefe Einsichten in die Psychologie menschlicher Moral, sondern auch praktische Ansätze, wie wir trotz unserer moralischen Unterschiede zu einem respektvollen Miteinander finden können – ein Kernanliegen des Weltethos-Projekts.
Wer gern in die Welt der griechischen Mythologie eintaucht, sollte Haynes Nacherzählung von bekannten Frauenfiguren lesen. Die Autorin geht nicht nur auf verschiedene Rezeptionen von Medea, Phaedra und anderen ein, sondern baut auch Brücken zur Darstellung und zum Selbstverständnis von Frauen bis in die Gegenwart.
Es ist Teil von Trumps Strategie, die Medien und die Öffentlichkeit „mit Mist zu überschwemmen“ und von bestimmten Entwicklungen abzulenken. Umso wichtiger ist die kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen, verheerenden Vorgängen in den USA – ein Ziel, das dieser Podcast verfolgt, indem er wöchentlich die Auswirkungen von Trumps Politik diskutiert, reflektiert und vor allem einordnet.
Kein Geheimtipp, aber das bisherige Lieblingsbuch 2025 unserer neuen Institutsassistentin. Ein mitreißender Roman, der persönliche Themen beleuchtet, die man oft nicht auf den ersten Blick vermutet. Tipp: Wer “22 Bahnen” von Caroline Wahl noch nicht gelesen hat, sollte dies vor Windstärke 17 noch tun.
Eine wunderbare französische Tragikkomödie, die bewegende Biographien und besondere Begegnungen zeigt – zum Lachen, Weinen und Nachdenken.
