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TTIP: Investor-Staat-Schiedsverfahren erst behandeln, wenn gemeinsame europäische Position feststeht

Machnig: Klare europäische Position zum Investitionsschutz schaffen
Matthias Machnig - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur ZukunftFragen des Investitionsschutzes beim geplanten TTIP-Freihandelsabkommen zwischen EU und USA standen im Mittelpunkt der Gespräche der EU-Handelsminister am 07.05.2015 in Brüssel, an denen Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, nahm an den Gesprächen teil. Einen Tag zuvor legte EU-Handelskommissarin Malmström ihre Vorschläge für die Ausgestaltung des Investitionsschutzes bei TTIP vor.
Auf der anschließenden Pressekonferenz lobte Staatssekretär Machnig die eingeleitete Diskussion und erste Fortschritte beim Thema Investitionsschutz. Gleichzeitig stellte er klar, dass die bisherigen Vorschläge der EU-Kommission noch nicht ausreichend seien. Für die Verhandlungen mit den amerikanischen Partnern müsse eine klare, gemeinsam abgestimmte Grundlage geschaffen werden, so Machnig.
„Wir brauchen eine Konkretisierungen der Vorschläge“
Dabei hob Staatssekretär Machnig drei zentrale Aspekte hervor, die in den fortlaufenden Diskussionen konkretisiert werden müssten: So sollten erstens zulässige Verfahren gewährleistet werden, zweitens ein internationaler Schiedsgerichtshof nach klaren Prinzipien wie Unabhängigkeit und Transparenz eingerichtet werden und drittens das „right to regulate“ – also das Gesetzgebungsrecht des Staates – sichergestellt werden.
Vorschläge des BMWi
Das BMWi hat bereits am 4. Mai mit einem Gutachten von Prof. Dr. Krajewksi einen konkreten Entwurf für ein modernes Investitionschutz-Abkommen präsentiert. Er geht dabei auf zentrale Bedenken ein, die in der öffentlichen Konsultation der EU-Kommission zum Thema Investitionschutz geäußert wurden. Die Themen Investitionsschutz und Investor-Staat-Schiedsverfahren werden bei den TTIP-Verhandlungen mit den USA nicht behandelt, bis eine gemeinsame europäische Position hierzu festgelegt wird.
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Über den Autor:

Gerhard Hofmann

Gerhard Hofmann

Dr. Hofmann war bis 2008 TV-Redakteur, u.a. ARD-Korrespondent Südamerika und Chefreporter SWF, Chefkorrespondent n-tv und RTL. Als Chef der Agentur Zukunft, berät im Bereich der erneuerbaren Energien und Nachhaltigen Entwicklung, u.a. die Desertec Initiative Dii, das IASS Potsdam, acatech und die ...