Die Forschungsgruppe Weltethos im Bereich Finanzen und Wirtschaft ist eine interdisziplinäre Vereinigung mit dem Ziel, zur Entwicklung einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Marktwirtschaft beizutragen. Im Oktober 2018 wurde die Forschungsgruppe an das Weltethos-Institut angegliedert und setzt damit die Arbeit der Forschungsgruppe ethisch-ökologisches Rating (FGEÖR) fort.
Das Hauptaugenmerk der Forschungsgruppe liegt auf der sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Gestaltung des Finanzmarktes. Nachhaltige Investitionen und Anlagestrategien sind ebenso Gegenstand der Arbeit wie öffentliche Investitionen, der europäische Strategieplan „Sustainable Finance“ und die Etablierung von Weltethos-Botschaftern in Finanzinstitutionen. „Es ist wichtig“, so Board Member Dr. Bernd Villhauer vom Weltethos-Institut, „dass wir den integrativen Ansatz der FGEÖR beibehalten – nicht nur die finanzielle Seite zu sehen, sondern sie weiterhin mit den realen wirtschaftlichen Problemen und praktischen Erfordernissen zusammen zu denken“.
Internationale Aufmerksamkeit erlangte die FGEÖR in den 1990er Jahren mit dem Frankfurt-Hohenheimer Leitfaden, einer ersten Kritik an verantwortungsbewusstem Investment und der ethischen Bewertung von Unternehmen. Aus der dort etablierten Systematik von Nachhaltigkeitskriterien der Kultur-, Natur- und Sozialverträglichkeit wurde das Corporate Responsibility Rating der oekom research AG (heute ISS-oekom/oekom research AG) in München entwickelt, das von vielen institutionellen Investoren, Banken und Kapitalanlagegesellschaften genutzt wird.
Die FGEÖR arbeitete mit Institutionen des ethisch-ökologischen Ratings zusammen, um die Idee des ethischen Investments zu verbreiten. Zu diesem Zweck gründete sie 2008 die Buchreihe „Geld und Ethik“ (Altius Verlag) und initiierte das Symposium „Nachhaltigkeit als Gestaltungsprinzip für die Rahmenbedingungen von Finanz- und Gütermärkten“.
Die Grundsätze und Forderungen der FGEÖR für eine Revision der gesetzlichen Grundlagen der Wettbewerbsregeln wurden im Juni 2016 in den Nachhaltigkeitsdialog der Bundesregierung aufgenommen.
Prof. Johannes Hoffmann, Mitbegründer der FGEÖR, nahm dazu Stellung: „Wenn heute noch zugelassen wird, dass die Marktleistung auf der Ausbeutung von Gemeingütern beruht, wird der Wettbewerb diskreditiert und gleichzeitig der Return on Investment; denn der Markterfolg trägt dann zum Substanzkonsum, zur Verarmung künftiger Generationen bei.“
Members of the Board
Dr. Adam Gehrke
Chairman of the Board, Marsh
Bernd Hanheiser
Chairman of the Board, Impact 4 Entrepreneurship gGmbH
Dr. Bernd Villhauer
Member of the Board, Global Ethic Institute
FELLOWS
Dr. Christian-Bernd Balz
University of Applied Sciences and Middle Class, Bielefeld
Prof. Dr. Harald Bolsinger
University of Applied Sciences, Würzburg-Schweinfurt
Dr. Friedrich Glauner
Cultural Images / Global Ethic Institute
Benedikt Hoffmann
Afrikairos GmbH
Prof. Dr. Ulrich Klüh
University of Applied Sciences, Darmstadt
Weitere Informationen:
News:
- Dr. Bernd Villhauer über Finanzpopulismus am Beispiel von GameStop
- „Das Rütteln am Tor der EZB“ – Zur Buchveröffentlichung der Forschungsgruppe
- Profit durch Prinzipien – Finanzethik für eine wertvolle Zukunft
- Finance for Future – Dr. Villhauer bei der Fair Finance Week 2020
- Nachhaltigkeit für die europäische Finanzpolitik