Vertrauen ist ein sozialer Grundstoff – ohne ihn kann keine Gemeinschaft bestehen. Gleichzeitig ist aber Vertrauen auch etwas, das im Vorhinein gewährt oder erhofft wird, ein Wechsel auf die Zukunft: Wer vertraut, der erwartet und hofft.
Was können wir für 2018 erhoffen, auf was können wir vertrauen? Unter dem Titel „Jahr des Vertrauens“ haben sich das Weltethos-Institut, die St. Leonhards-Akademie und Radio39 zusammengetan, um zahlreiche Aktivitäten zu präsentieren, die die Bedeutung des Vertrauens anschaulich machen. Auf der Homepage www.jahr-des-vertrauens.de kann schon seit einiger Zeit besichtigt werden, wie und wo Vertrauen wirkt. Am 6. November 17 sprachen auf der offiziellen Eröffnungsveranstaltung im Weltethos-Institut nun die Initiatoren über die Dimensionen dieses Projekts. Es ging um die wissenschaftliche, literarische und gesellschaftspolitische Annäherung an ein Thema, welches für unsere Gesellschaft höchst relevant ist.
Der Neurophysiologe und Hirnforscher Prof. Dr. Niels Birbaumer und der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Wertheimer versuchten, dem rätselhaften und faszinierenden Phänomen des Vertrauens von verschiedenen Seiten näher zu kommen und Differenzen, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten auszuloten. Sie stellten das "Jahr des Vertrauens" vor, unterstützt von Ursula Maria Lang, Annette Schnaitter, Christoph Barth und Ellis Huber und Dr. Bernd Villhauer. 2018 werden verschiedene Veranstaltungen in Hamburg, München, Düsseldorf und Berlin folgen.
Anschließend bot die Diskussion die Möglichkeit, alle angesprochenen Fragen zu vertiefen. Und die gab es: Das Tübinger Publikum sah auch die problematischen Seiten des Vertrauens, das beispielhalber als „blindes Vertrauen“ auftreten kann.