Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel hielt am 14. Juli bei einer Digitalkonferenz des Zentralkommittees deutscher Katholiken einen Vortrag zum Thema „Gute religiöse Praxis als 18. Ziel für Nachhaltige Entwicklung (SDG 18)“. Der Vortrag fand im Rahmen eines Treffens des Arbeitskreises „Christen und Muslime“ statt.
Religiöses Friedensparadox – Wie passen universelle Normen und religiöse Vielfalt zusammen?
Vor dem Hintergrund interreligiöser Konflikte weltweit und dem Anspruch von Religionen Frieden zu stiften, formulierte der Theologe und Wirtschaftswissenschaftler Hemel es als gesellschaftliche Lernaufgabe, demokratiefähige Religion und religionsfähige Demokratien zu fördern. Der Wert der Weltethos-Idee und von interreligiöser Kompetenz dürfe für ein friedliches Zusammenleben nicht unterschätzt werden, so Ulrich Hemel. „Religiöse Geltungsansprüche und Kontroversen sind kein Argument gegen friedliches Zusammenleben. Sie zeigen, dass wir die Bedeutung von Religion für die soziokulturelle und persönliche Identitätsbildung ernst nehmen, die Pluralität religiöser Welten und die Pluralität politischer Welten anerkennen und daraus globale Mindeststandards für Dialogfähigkeit ableiten müssen. Das bedeutet selbstverständlich auch, dass wir eine aktive Debatte über die gemeinsamen Grenzen der Toleranz brauchen.“
Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel ist seit 2018 Direktor des Weltethos-Instituts. Ein Jahr zuvor wurde er zum Präsidenten des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU) und am 2. Oktober 2020 wurde er für weitere drei Jahre als Bundesvorsitzender wiedergewählt. 2020 wurde er außerdem als Mitglied des ZdK (=Zentralkomitees der Katholiken in Deutschland) als Mitglied des Forums IV („Macht und Gewalt“) im Synodalen Weg der Katholischen Kirche in Deutschland gewählt und engagiert sich speziell für eine Reform der Kirchenfinanzen, die an Transparenz und Professionalität ausgerichtet ist.