In seiner 2022 an der Universität Tübingen bei Prof. Dr. Claus Dierksmeier und Prof. Dr. Josef Schmid vorgelegten politikwissenschaftlichen Dissertation „Kampagnen zur Konzernverantwortung in transnationalen Lieferketten – am Beispiel der Textilindustrie. Vom Protest zur Policy“ untersucht der Tübinger Journalist und Gewerkschafter Volker Rekittke, wie die sehr unterschiedlich verteilten Machtressourcen im globalen „Fast Fashion“-System zugunsten von Menschen- und Arbeitsrechten verschoben werden können. Zwischenergebnisse wurden u.a. im WEIT präsentiert und diskutiert.
Untersucht wurde der Gegenstand anhand von vier Fallstudien:
1. Gewerkschaftliche und entwicklungspolitische Strategien am Beispiel Bangladeschs, der Bangladesh Accord als weltweit erstes Enforceable Brand Agreement, zudem handels- und zollpolitische Maßnahmen der EU,
2. Transnationale Machtressourcen und Strategien bei IG Metall und ver.di,
3. Der KiK-Prozess von vier Pakistanis vor dem Landgericht Dortmund als Beispiel für strategische Prozessführung und transnationale Kooperation auf Augenhöhe (zudem als Initialzündung für die Lieferkettengesetz-Kampagne),
4. Die zivilgesellschaftliche Kampagne für ein Lieferkettengesetz in Deutschland, samt Analyse der Machtressourcen und Strategien der Akteur*innen.
Gefördert wurde die Dissertation durch ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung.