An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Wissenschaftskommunikation zu Verschwörungstheorien und Desinformation: Was kann sie (nicht) leisten?

Am 29. November fand am Weltethos-Institut in Zusammenarbeit mit der Universität Tübingen eine Podiumsdiskussion statt, bei der Expert*innen über die Herausforderung der Wissenschaftskommunikation im Umgang mit Desinformation und Verschwörungstheorien sprachen. Zu diesem Anlass diskutierten Prof. Dr. Michael Butter (Leiter des ERC-Projekts „Populismus und Verschwörungstheorie“ PACT), Prof. Dr. Klaus Gestwa (Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde an der Universität Tübingen) und Journalistin Elena Riedlinger vom Journalist-in-Residence Program des Cyber Valley mit Moderator Dr. Christopher Gohl vom Weltethos-Institut. Sie alle betonten die zunehmende Bedeutung der Wissenschaft in der Bekämpfung von Desinformation und stellten sich auch Fragen aus dem Publikum.

Hier einige Zusammenfassungen aus der Diskussion

📌 Wissenschaft im Rampenlicht: Der Weg zur Wahrheit erfordert eine stärkere Sichtbarkeit und Partizipation der Wissenschaft in der Gesellschaft. Wissenschaftler*innen müssen sich öffentlich engagieren, um ihre Erkenntnisse zu teilen und die Öffentlichkeit aufzuklären. Unsere Gäste Michael Butter und Klaus Gestwa gehen hier mit positivem Beispiel voran.

📌 Komplexe Informationen – möglichst knapp: Der Anspruch der gesellschaftlichen Öffentlichkeit komplexe Informationen in möglichst kurzen Formaten zu konsumieren, erschwert es Wissenschaftler*innen ihre Erkenntnisse in die Öffentlichkeit zu tragen. Längere Formate, wie beispielsweise Podcasts, können hier eine gute Möglichkeit darstellen, um komplexe Inhalte darzustellen.

📌 Zeit – eine knappe Ressource: Auch wenn Wissenschaftler*innen den Willen zu guter Wissenschaftskommunikation haben, bietet ihr Arbeitsalltag oft wenig Raum und Zeit dafür.

📌 KI und Desinformation: Die fortschreitende Entwicklung von neuen Technologien stellt eine doppelte Herausforderung dar: Einerseits können KI-Algorithmen dazu verwendet werden, Desinformation zu verbreiten und gezielt Meinungen zu beeinflussen. Andererseits bieten KI-Tools jedoch auch innovative Ansätze zur Identifizierung und Bekämpfung von Desinformation. In beiden Fällen ist Wissenschaft gefordert.

Fotos und Text: Mira Weiss (Weltethos-Institut)