An-Institut der Stiftung Weltethos
an der Universität Tübingen

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Jeffrey Sachs würdigt Hans Küng und das Weltethos-Institut

Einer der weltweit renommiertesten Ökonomen wurde am 8. April von der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft (ASM) mit der Alexander-Rüstow-Plakette für sein Engagement für freie und humane Gesellschaftsordnungenausgezeichnet. In seiner Dankesrede würdigt er Hans Küng und das Weltethos-Institut. Sachs wurde bekannt als Berater im Rahmen der osteuropäischen Transformationsprozesse sowie als Berater von Entwicklungsländern und als Direktor des UN Sustainable Development Solutions Network.

Wie fruchtbar das geistige Vermächtnis Hans Küngs für die Wirtschaft ist – daran erinnerte Jeffrey Sachs, einer der weltweit renommiertesten Ökonomen, zwei Tage nach Küngs Tod. In seiner Dankesrede bei der Verleihung der Alexander-Rüstow-Plakette der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft bekennt sich Sachs zum Küng‘schen Friedensauftrag an die Wirtschaft und würdigt die Bedeutung des Weltethos-Instituts an der Universität Tübingen. „Wir brauchen mehr Kooperation und weniger Konflikt (…) Zu guter Letzt: Wir brauchen Weltethos. Professor Hans Küng war ein brillanter, inspirierender Gelehrter, ein Leader, der der ganzen Welt half zu verstehen, dass wir wirklich eine Weltethik haben, wenn wir danach suchen. Und in einer lebenslangen Suche hat er die Kerngrundlagen aufgezeigt, die wir in allen Gesellschaften der Welt teilen. Und das Institut für Weltethos in Tübingen setzt dieses große Bemühen fort und dies ist so wichtig für unsere Zeit. Und so lasst uns bei dem kürzlichen Ableben von Professor Küng an den tiefgreifenden Beitrag erinnern, den er geleistet hat, und an die Relevanz seiner Lehre für uns jetzt.“

In seiner Aufzählung der fünf wichtigsten Dinge, die wir für eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der sozialen Marktwirtschaft brauchen, benennt Jeffrey Sachs Weltethos als verbindenden und zentralen letzten Punkt (ab Minute 53).


Im Anschluss an die Verleihung der Alexander-Rüstow-Plakette sagte er weiter: „Die Soziale Marktwirtschaft bedeutet eine humane Wirtschaft, eine Wirtschaft für den Menschen. Ich denke, das Ethos der Sozialen Marktwirtschaft spielt auch heute noch eine wesentliche Rolle.“

Zuletzt kam Professor Sachs 2019 nach Tübingen, als Redner zur Jubiläumsfeier des Manifests „Globales Wirtschaftsethos“. Ein gemeinsamer Standpunkt zur Sozialen Marktwirtschaft als globalem Friedensprojekt wurde im Dezember 2019 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht.


Zur Person:

Professor Jeffrey D. Sachs ist Professor für Wirtschaftswissenschaften und Direktor des Center of Sustainable Development an der Columbia University. In der Vergangenheit war er als Direktor des Earth Institute an der Columbia, als Präsident des UN Sustainable Development Solutions Network und als Sonderberater der UN-Generalsekretäre Kofi Annan, Ban Ki-Moon und Antonio Guterres tätig. Als produktiver Autor und weltweit anerkannter Wirtschaftswissenschaftler hat er Regierungen und Organisationen zum Übergang von zentral verwalteten Volkswirtschaften zu Marktwirtschaften, zu Herausforderungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, zu Armut und Strategien, um der Armut zu entkommen, sowie zum globalen Klimawandel untersucht und beraten.